Inclusion at Superbloom festival

Inklusion Muss Laut Sein is a non-profit organisation that stands for inclusion through barrier-free festivals and events. I had the chance to go with them to the Superbloom festival in Munich, to raise awareness that everyone should feel accepted and respected and can participate equally. One of the team members was Heiko and I asked him about his story (text in german).


Mein Name ist Heiko, und im Jahr 2000 wurde bei mir Multiple Sklerose diagnostiziert. Seitdem führe ich mein Leben so gut es geht fort. Anfangs machte ich mir keine Gedanken über Barrierefreiheit, Hilfsmittel und ähnliches, da ich bis auf eine Brille und gelegentliche Krankenhausaufenthalte ehrlich gesagt keinen Plan hatte. Doch 2015 erlebte ich eine Verschlechterung meiner Lebensqualität nach einer Medikamentenumstellung, die zu einem größeren Schub führte. Seitdem habe ich nach und nach erfahren, vor welchen kleinen und großen Herausforderungen das Leben für mich bereithält. Letztendlich dachte ich, dass Ärger und Klagen zu nichts führen, zumindest nicht zum gewünschten Ergebnis. Hier ist eine kleine Anekdote aus meinem Leben im Rollstuhl:

Situation im Bus – Ich bin dankbar, dass es die Möglichkeit gibt, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen zu können. Aber oh je, ich musste mir anhören, dass ich den Rücken habe, den Bordstein zerstöre, bis hin zu “Es tut mir leid, ich kann Sie nicht mitnehmen, aus Gründen!” Ich habe geschimpft, habe versucht, auf Deutsch zu argumentieren, aber alles war erfolglos. Ich stand mit meinem Rollstuhl bei Regen an einer Bushaltestelle. Es regnete, es war kalt – alles, was in so einer Situation schiefgehen konnte, ging schief.

Diese Ereignisse haben mich schließlich dazu gebracht, mich zu fragen, ob es eine Möglichkeit der Einflussnahme gibt, und wer, warum, wieso, weshalb? Das war der Grund, warum ich mich in den Facharbeitskreisen der Landeshauptstadt München umgeschaut habe und mich seither ehrenamtlich dort engagiere. Denn Meckern und Schimpfen sind keine Lösung. Jetzt bin ich jedoch ein wenig vom Thema abgekommen.

Zwischendrin: Spoiler – Wir haben den Film “Die Goldfische” gesehen. Es geht nur um eine Szene, in der es darum geht, wie der Busfahrer Menschen mit Behinderungen wahrnimmt und erkennt, dass auch sie ein Bedürfnis haben, mitgenommen zu werden. In einer Szene sitzt jemand in einem Rollstuhl in einer Sporthalle, ein anderer, der den Busfahrer mimt, wippt auf einem großen Therapieball. Er zeigt den anderen Teilnehmern, dass er mit dem Busfahrer mitwollte. Das fand ich genial und doch so einfach. Seitdem signalisiere ich dem Fahrer auf eine nette, höfliche Art und Weise, dass ich mitfahren möchte. Und genau mit dieser Art fahre ich sehr gut. Sicher, es gibt immer mal einen, der anders reagiert, aber ich weiß ja nicht, welchen Tag er hatte oder ob er den Einkaufszettel seiner Frau/Mann vergessen hat. Wir sind alle Menschen, und Inklusion bedeutet nicht, sich besserzustellen, sondern miteinander.

Das ist letztlich das Ziel: Die Welt und unseren Lebensraum ein wenig besser zu gestalten. Ich bin der Meinung, je mehr wir uns nicht von und wegen Gründen ablenken lassen, von lila, dunkelgrau oder beige, welche Farbe auch immer, desto weniger Abgrenzungen und Barrieren schaffen wir in den Köpfen der Menschen. Das ist unter anderem der Grund, warum ich mich beim CBF München und Region engagiere, denn das Thema ist viel größer, und meine Möglichkeiten sind begrenzt. Also versuche ich auf experimenteller Ebene, das Leben für Menschen mit Behinderung zu verbessern, die Teilhabe zu vergrößern und letztlich das Leben zu meistern. Wenn alle mitmachen und wir nicht mehr über das Thema sprechen müssen, ist Inklusion nicht mehr notwendig. Dann ist es einfach normal.